Typisch Frankreich #01

Meine „neue“ Waschmaschine stinkt nach Schimmel und ich gehe in den Supermarkt nebenan, um mir ein Waschmaschinenreinigungsmittel zu kaufen. Wie alle grösseren Supermärkte in Frankreich hat auch dieser eine überwältigende Auswahl an Putzmitteln. Weil ich mich bei dieser Auswahl etwas verloren fühle, frage ich den Angestellten, der gerade das gegenüber liegende Regal mit Geschirrspülmittel füllt, ob er weiss, wo sich Reiniger für Waschmaschinen befindet. Natürlich habe ich die Worte Reiniger und Waschmaschine vorher extra auf Französisch nachgeschlagen und auswendig gelernt. Der Angestellte sagt, dass sie so etwas nicht haben. Ich erkläre noch einmal, dass es ein Putzmittel für die Kleiderwaschmaschine sei, worauf er mir etwas angepisst erklärt, dass er schon seit Jahren hier arbeite und so etwas noch nie gesehen hätte. Praktischer Weise kommt da auch gerade ein anderer Mitarbeiter und sagt ihm, dass er jetzt Feierabend habe. Der jahrelange Mitarbeiter schaut noch einmal zurück und versichert mir, dass sie so etwas nicht hätten. Ja klar, denke ich mir, leck du mich auch am Arsch, und suche weiter. Es kann schliesslich nicht sein, dass die hier zwei riesige Regale mit Waschmittel, Spülmittel und Reinigungsmitteln für was weiss ich alles haben, aber nichts womit man eine Waschmaschine reinigen könnte. Natürlich hatte ich Recht. Der Waschmaschinenreiniger war zwar falsch versorgt, nämlich bei den Geschirrspülertaps, aber er war da. 30 cm neben dem Geschirrspülmittel, das der kompetente Mitarbeiter vor Feierabend versorgt hatte, und von dem er nicht mal mehr die Kartonkiste wegräumen konnte, bevor er nach Hause ging.

Und die Moral von der Geschicht:

Traue französischen Mitarbeitern nicht.

Schau lieber selbst und prüfe genau,

vielleicht ist der Mitarbeiter ja eine dumme Sau.