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Schon wieder Frankreich? - Ein Interview mit mir selbst


Warum gehst du nach Paris?

Ich gehe nach Paris, um dort an einer französischen Primarschule als Sprachassistentin zu arbeiten.


Was machst du als Sprachassistentin?

Ich repräsentiere die Schweiz und den ganzen deutschen Sprachraum. Ausserdem unterstütze ich die Lehrpersonen im Deutschunterricht und bin vor allem für das Sprechen zuständig. Da die meisten Franzosen einen starken Akzent haben, diene ich den Kindern auch als Vorbild für die Aussprache.


Arbeitest du dort 100%?

Ich arbeite zu 100% an einer Schule. 100% umfasst als Sprachassistenz 15 Lektionen. So wie es momentan aber aussieht, werde ich nur 12 Lektionen Deutschunterricht geben, die anderen 3 sind für Sitzungen oder ähnliches. Voraussichtlich werde ich 850 € pro Monat verdienen.


Warum gehst du nach Frankreich, um dort für einen Hungerlohn zu arbeiten, wenn du hier in der Schweiz locker doch das Fünffache verdienen könntest?

Als ich aus meinem Austauschsemester in Nizza zurückkam, fiel mir die Decke auf den Kopf und ich wollte so schnell wie möglich wieder weg. Ich fühlte mich auch noch nicht wirklich bereit, eine 100%-Stelle als Klassenlehrperson anzunehmen und mich voll ins Erwachsenenleben zu stürzen. Als ich vom Sprachassistenzprogramm der ch Stiftung erfuhr, fand ich das eine gute Alternative.

Warum schon wieder Frankreich, hättest du nicht lieber noch eine andere Sprache gelernt?

Meine erste Wahl wären auch England oder Schottland gewesen, aber weil Grossbritannien von vielen Schweizern bevorzugt wird, war dort kein Platz mehr frei. Da Paris aber auch nicht zu verachten ist, habe ich mich anschliessend dafür beworben. Dass für mich keine andere französische Stadt in Frage kommt, habe ich beim Vorstellungsgespräch ausdrücklich erwähnt und anscheinend habe ich sie überzeugt und mir wurde einer der begehrten Plätze in Paris zugeteilt. Juhui.

Findest du nicht, dass du da ein halbes Jahr verlierst?

Zeit, die man in einem fremden Land verbringt, ist niemals verschwendet. Ausser man sitzt die ganze Zeit in seiner Wohnung und macht nichts anderes als zu Hause, aber das habe ich ja nicht vor. In der Schweiz haben wir keine so grossen Städte und ich wollte schon immer herausfinden, ob ich für das Leben in der Grossstadt gemacht bin.


Hast du nicht Angst? Die Kriminalität in Grossstädten ist viel grösser als in der Schweiz und in Paris hat es so viele Araber und Schwarze.

Nein. Bisher wurde ich noch nie ausgeraubt und ich provoziere auch niemanden. Natürlich habe ich nicht vor, nachts alleine durch kriminelle Viertel zu spazieren. Und in der Schweiz hat es bald auch ganz viele Schwarze. Ich werde auch versuchen, nicht ins Araberviertel zu ziehen, versprochen.


Wo wirst du Wohnen?

Voraussichtlich unter einer Brücke. Mit den Clochards. Im Ernst, die Wohnungssuche in Paris ist verdammt schwierig und wenn man nicht in einem Kellerloch wohnen, oder ein 9m2-Studio mit einer dubiosen Person teilen will, dann muss man ganz schön tief in die Tasche greifen. Mein Monatslohn von 850€ wird wohl eher nicht ausreichen, um die Miete zu bezahlen.

Wenn die Wohnungen so teuer sind, warum gehst du dann nicht einfach in ein Studentenwohnheim?

Die universitären Studentenwohnheime sind sehr schnell ausgebucht und ich war gerade am Gurten Festival, als man sich dafür hätte anmelden können. Es gibt viele private Studentenwohnheime, die sind jedoch meist sehr weit weg vom Zentrum und kosten auch um die 850€. Ausserdem wollen die zig verschiedene Dokumente und Versicherungen, die ich nicht einfach so habe. Wer hat schon ein Empfehlungsschreiben seines letzten Vermieters?!


Willst du wirklich in einer so riesigen Stadt leben?

Wer will das nicht? Paris ist so unglaublich vielfältig, multikulturell, künstlerisch und schön. Ich möchte endlich alles sehen, wofür ich bisher während meinen Parisreisen nie Zeit hatte. Und falls es mir nicht gefallen sollte, kann ich ja nach einem halben Jahr einfach wieder nach Hause kommen. Woher soll ich denn vorher wissen, ob das etwas für mich ist?


Fehlen dir Familie und Freunde nicht, wenn du so lange weg bist?

Naja, so lange weg bin ich ja gar nicht: am 21. September verreise ich und zu Weihnachten komme ich wieder nach Hause. Anschliessend gehe ich noch einmal bis Anfangs April. Und weit weg bin ich ja auch nicht, eigentlich könnte ich einfach am Wochenende kurz heimgehen, mit dem TGV dauert das nur etwa 5 Stunden. Weil Paris nicht gerade unattraktiv ist, wollen mich auch einige Leute besuchen kommen. Mir wird auf jeden Fall nicht langweilig.


Was erhoffst du dir von deinem Aufenthalt in Paris?

Als erstes möchte ich natürlich die Stadt besser kennen lernen, die Kultur aufsaugen und ganz viele neue Erfahrungen machen. Ich möchte auf jeden Fall mein Französisch so weit perfektionieren, dass es mir für ein Diplom (DELF oder DALF) reicht. Deshalb erhoffe ich mir auch, neue, französische Freunde zu finden, mit denen ich Französisch sprechen kann. In Nizza hat das ja nicht so geklappt, da war ich vor allem mit Erasmus-Leuten zusammen, was mein Englisch zünftig verbessert hat, mein Französisch habe ich aber leider nur an der Uni benutzt. Und nicht zu Letzt, möchte ich natürlich auch meinen kleinen Franzosen die deutsche Sprache auf spielerische Art und Weise beibringen.Warum gehst du nach Paris?Ich gehe nach Paris, um dort an einer französischen Primarschule als Sprachassistentin zu arbeiten.Was machst du als Sprachassistentin?Ich repräsentiere die Schweiz und den ganzen deutschen Sprachraum. Ausserdem unterstütze ich die Lehrpersonen im Deutschunterricht und bin vor allem für das Sprechen zuständig. Da die meisten Franzosen einen starken Akzent haben, diene ich den Kindern auch als Vorbild für die Aussprache.Arbeitest du dort 100%?Ich arbeite zu 100% an einer Schule. 100% umfasst als Sprachassistenz 15 Lektionen. So wie es momentan aber aussieht, werde ich nur 12 Lektionen Deutschunterricht geben, die anderen 3 sind für Sitzungen oder ähnliches. Voraussichtlich werde ich 850 € pro Monat verdienen.Warum gehst du nach Frankreich, um dort für einen Hungerlohn zu arbeiten, wenn du hier in der Schweiz locker doch das Fünffache verdienen könntest?Als ich aus meinem Austauschsemester in Nizza zurückkam, fiel mir die Decke auf den Kopf und ich wollte so schnell wie möglich wieder weg. Ich fühlte mich auch noch nicht wirklich bereit, eine 100%-Stelle als Klassenlehrperson anzunehmen und mich voll ins Erwachsenenleben zu stürzen. Als ich vom Sprachassistenzprogramm der ch Stiftung erfuhr, fand ich das eine gute Alternative.Warum schon wieder Frankreich, hättest du nicht lieber noch eine andere Sprache gelernt?Meine erste Wahl wären auch England oder Schottland gewesen, aber weil Grossbritannien von vielen Schweizern bevorzugt wird, war dort kein Platz mehr frei. Da Paris aber auch nicht zu verachten ist, habe ich mich anschliessend dafür beworben. Dass für mich keine andere französische Stadt in Frage kommt, habe ich beim Vorstellungsgespräch ausdrücklich erwähnt und anscheinend habe ich sie überzeugt und mir wurde einer der begehrten Plätze in Paris zugeteilt. Juhui.Findest du nicht, dass du da ein halbes Jahr verlierst?Zeit, die man in einem fremden Land verbringt, ist niemals verschwendet. Ausser man sitzt die ganze Zeit in seiner Wohnung und macht nichts anderes als zu Hause, aber das habe ich ja nicht vor. In der Schweiz haben wir keine so grossen Städte und ich wollte schon immer herausfinden, ob ich für das Leben in der Grossstadt gemacht bin. Hast du nicht Angst? Die Kriminalität in Grossstädten ist viel grösser als in der Schweiz und in Paris hat es so viele Araber und Schwarze.Nein. Bisher wurde ich noch nie ausgeraubt und ich provoziere auch niemanden. Natürlich habe ich nicht vor, nachts alleine durch kriminelle Viertel zu spazieren. Und in der Schweiz hat es bald auch ganz viele Schwarze. Ich werde auch versuchen, nicht ins Araberviertel zu ziehen, versprochen.Wo wirst du Wohnen?Voraussichtlich unter einer Brücke. Mit den Clochards.Im Ernst, die Wohnungssuche in Paris ist verdammt schwierig und wenn man nicht in einem Kellerloch wohnen, oder ein 9m2-Studio mit einer dubiosen Person teilen will, dann muss man ganz schön tief in die Tasche greifen. Mein Monatslohn von 850€ wird wohl eher nicht ausreichen, um die Miete zu bezahlen.Wenn die Wohnungen so teuer sind, warum gehst du dann nicht einfach in ein Studentenwohnheim?Die universitären Studentenwohnheime sind sehr schnell ausgebucht und ich war gerade am Gurten Festival, als man sich dafür hätte anmelden können. Es gibt viele private Studentenwohnheime, die sind jedoch meist sehr weit weg vom Zentrum und kosten auch um die 850€. Ausserdem wollen die zig verschiedene Dokumente und Versicherungen, die ich nicht einfach so habe. Wer hat schon ein Empfehlungsschreiben seines letzten Vermieters?! Willst du wirklich in einer so riesigen Stadt leben?Wer will das nicht? Paris ist so unglaublich vielfältig, multikulturell, künstlerisch und schön. Ich möchte endlich alles sehen, wofür ich bisher während meinen Parisreisen nie Zeit hatte. Und falls es mir nicht gefallen sollte, kann ich ja nach einem halben Jahr einfach wieder nach Hause kommen. Woher soll ich denn vorher wissen, ob das etwas für mich ist?Fehlen dir Familie und Freunde nicht, wenn du so lange weg bist?Naja, so lange weg bin ich ja gar nicht: am 21. September verreise ich und zu Weihnachten komme ich wieder nach Hause. Anschliessend gehe ich noch einmal bis Anfangs April. Und weit weg bin ich ja auch nicht, eigentlich könnte ich einfach am Wochenende kurz heimgehen, mit dem TGV dauert das nur etwa 5 Stunden. Weil Paris nicht gerade unattraktiv ist, wollen mich auch einige Leute besuchen kommen. Mir wird auf jeden Fall nicht langweilig.Was erhoffst du dir von deinem Aufenthalt in Paris?Als erstes möchte ich natürlich die Stadt besser kennen lernen, die Kultur aufsaugen und ganz viele neue Erfahrungen machen. Ich möchte auf jeden Fall mein Französisch so weit perfektionieren, dass es mir für ein Diplom (DELF oder DALF) reicht. Deshalb erhoffe ich mir auch, neue, französische Freunde zu finden, mit denen ich Französisch sprechen kann. In Nizza hat das ja nicht so geklappt, da war ich vor allem mit Erasmus-Leuten zusammen, was mein Englisch zünftig verbessert hat, mein Französisch habe ich aber leider nur an der Uni benutzt. Und nicht zu Letzt, möchte ich natürlich auch meinen kleinen Franzosen die deutsche Sprache auf spielerische Art und Weise beibringen.

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